Pat McCraw, geb. 1955, bezeichnet sich
selbst als "Überbleibsel aus der Hippiezeit". An ihrem Hang zu bunten
Indien-Kleidern, Räucherstäbchen und psychedelischer
Musik sowie dem lockeren Leben der 60iger hat sich bis zum heutigen
Tag wenig geändert. Dieses wilde Leben ließ kaum Raum zum Schreiben, so
dass lediglich einige Kurzgeschichten entstanden
sind.
Nach dem Tod ihrer großen Liebe kam sie zur Ruhe. Es entstand Raum um die 7-teilige Erotic Fantasy & Gay Romance Romanreihe "Duocarns" zu schreiben und das Schreibhandwerk weiterzuentwickeln. Seitdem hat McCraw fast 2000 Seiten geschrieben, einen Verlag gegründet und arbeitet nun als Autorin, Redakteurin und Kolumnistin, unter anderem für das erotische Literaturmagazin Xtme:Adult.
Nach dem Tod ihrer großen Liebe kam sie zur Ruhe. Es entstand Raum um die 7-teilige Erotic Fantasy & Gay Romance Romanreihe "Duocarns" zu schreiben und das Schreibhandwerk weiterzuentwickeln. Seitdem hat McCraw fast 2000 Seiten geschrieben, einen Verlag gegründet und arbeitet nun als Autorin, Redakteurin und Kolumnistin, unter anderem für das erotische Literaturmagazin Xtme:Adult.
1. Du hast mit deiner Duocarns-Reihe eine treue Fangemeinde erworben. Wie genau ist die Idee dazu entstanden und warum ausgerechnet Außerirdische?
Pat :
Ich bin ein großes Fan der Black Dagger von J.R. Ward. Nachdem ich die ganze Serie gelesen hatte, bin ich zu Lynn Viehl und Nalini Singh gewechselt. Vampire in Büchern gab es also bereits jede Menge, sexy Gestaltwandler, erotische Erzengel und eiskalte Mediale. Was fehlte, waren Außerirdische. Es dauerte nicht lange, dann standen Solutosan, Meodern, Xanmeran, Patallia und Tervenarius neben meinem Schreibtisch und erzählten mir ihre Geschichte: Die Duocarns
2. Hattest du von Anfang an vor, eine mehrteilige Reihe daraus zu machen, oder wurde das zum Selbstläufer?
Pat :
Ich hatte eigentlich vor nach dem 4. Band Schluss zu machen, aber die Duocarns gaben keine Ruhe, bzw. ich konnte nicht loslassen. Also wurden 1550 Seiten = 7 Bände daraus.
3. Du bist von Anfang an deinen Weg gegangen und hast deinen eigenen Verlag gegründet, anstatt dich mit dem Manuskript bei anderen vorzustellen. Gab es viele Steine, die du aus dem Weg räumen musstest, und welche Fehler – wenn es denn welche gab -würdest du heute vermeiden?
Pat :
Es ist schon so, dass ich mich anfangs bei Verlagen beworben habe. Allerdings bei denen, die Bewerbungen per Mail akzeptierten. Das machen nur die kleinen Verlage, die meist aus einer Person bestehen. Von diesen waren sofort einige bereit, die Duocarns zu übernehmen. Aber ich habe sie abgelehnt. Warum?
Durch den digitalen Druck und die Möglichkeiten zum Self-Publishing sind „Verlage“ aus dem Boden geschossen, die eigentlich in diesem Sinn keine sind. Für meinen Begriff sind Verlage Unternehmen mit professionellen Lektoren, die eine Auflage drucken, für ihre Bücher kostenintensiv werben, die Werke über die Grossisten vertreiben und den Autoren Vorschüsse zahlen. All dies ist bei den Kleinverlagen, die wie die Pilze aus dem Boden geschossen sind, nicht der Fall. Als ich dieses System durchschaut hatte, entschloss ich mich die Duocarns mit Elicit Dreams selbst zu verlegen. Elicit Dreams hat inzwischen ein nettes Team bestehend aus einer guten Lektorin, etlichen Beta-Leserinnen und zwei Grafikern. Es ist auf lange Sicht geplant, auch andere Autoren zu verlegen. Allerdings stelle ich mir dann eher eine gleichberechtigte Kooperative zwischen Autor und Verleger vor.
Von den Duocarns-Ebooks sind einige im Fremdverlag erschienen, was sich nicht bewährt hat. Ich habe diese Verträge aufgelöst.
Ich finde, man sollte die Verlagsfrage nicht überbewerten. Heutzutage sind viele Autoren Hybrid-Autoren. Sie verlegen sich teilweise selbst oder gehen über Verlage – je nachdem was sich ergibt. Auch viele berühmte Schriftsteller behalten z.B. inzwischen die Ebook-Rechte für sich und bringen diese selbst heraus. Viel wichtiger ist letztendlich wie gut die Inhalte sind. Mit oder ohne Verlag: Man sollte keinen unlektorierten Kram veröffentlichen. Außerdem sollte man darauf verzichten Cover selbst zu basteln und lieber einen Profi ranlassen.
4. Die Cover deiner Bücher sind wunderschön. Darf man fragen, wer die für dich gemacht hat?
Pat :
Mein Cover Artist ist Norbert Nagy aus Rumänien. Für die Porträts der Duocarns wurde noch ein Haar-Spezialist engagiert. Die erotischen Kurzgeschichten hat Sialyxz illustriert.
5 .Wenn man so wie du allein arbeitet und kein großes Aufgebot an Werbefachleuten zur Hand hat, muss man selber ran und seine Bücher anpreisen. Wie groß ist der Aufwand, den du dafür betreibst?
Pat :
Wie oben erwähnt, arbeite ich nicht alleine. Das ist nicht empfehlenswert. Man braucht Helfer für Lektorat, Cover und – ganz wichtig – treue Fans, um immer wieder die Inhalte zu besprechen, die lesen und hinterfragen und einem Mut machen, denn es ist sehr viel Arbeit bis ein Buch steht.
6. Du hast etwas Neues in petto. Kannst du uns etwas über „Der schwarze Fürst der Liebe“ erzählen und warum sollten wir dieses Buch unbedingt lesen?
Pat :
Unbedingt lesen. Hmm, die Leute, die meine Geschichten mögen, werden es sicher auch in die Hand nehmen und bei der Geschichte mitfiebern. Ich freue mich über jeden treuen Leser, aber meine Bücher sind Unterhaltungsliteratur.
„Der schwarze Fürst der Liebe“ war mein erstes Buch vor den Duocarns. Es war ursprünglich eine Autobiographie. Als mir die Geschichte zu persönlich wurde, habe ich Teile davon ausgekoppelt und mit einer fiktiven Story verknüpft. Es geht um eine Magierin, eine Räuberbande, Männerfreundschaft, Verrat und Schmach. Mir hat es Spaß gemacht, endlich einmal all die altertümlichen Wörter zu benutzen, mit denen meine Sprache gespickt ist. Ich liebe Worte wie „Spitzbube“ oder „Haudegen“, die man heutzutage nicht mehr verwendet.
Ich hatte, nachdem der „Fürst“ entstanden war, einen Lektorats-Coach engagiert, der mir einiges über das Schreib-Handwerk vermittelte. Ja, Schreiben ist ein Handwerk, das man erst erlernen muss. Heutzutage gruselt es mich, wenn ich die Urform meiner Schriftstellerei lese. Die Story ist gut, aber die Ausführung war damals mangelhaft. Deshalb erfährt „Der schwarze Fürst“ der Liebe im Moment eine komplette Überarbeitung und kommt so auf meinen neusten Wissens-Stand. Zusätzlich hilft mir ein geniales Programm namens „Papyrus“. Es bereitet den Text vorzüglich auf das Lektorat vor.
„Der schwarze Fürst der Liebe“ ist ein Gedicht von Dschela ed-Din Rumi aus dem Jahr 1231. Es spielt in dem Buch eine Rolle:
Liebe hat mich des Schlafs beraubt: Das tut Fürst Liebe.
Fürst Liebe pfeift auf Seele und Vernunft.
Ein schwarzer Löwe ist er, hungrig und wild,
Der nur das Herzblut trinkt von Liebenden.
Fürst Liebe packt dich sanft und schleift dich dann
zur Grube: Stürzt du hinein, schaut er gelassen zu.
Fürst Liebe ist ein Despot, ein herzloser Richter,
der Unschuldige foltert und missbraucht.
Fall du ihm in die Hände, und du weinst Ströme,
Entflieh ihm und du gefrierst zu Eis.
In jedem Augenblick zerschlägt er tausend Becher.
Näht hundert Kleider und reißt sie dann in Fetzen.
Zehntausend Augen bringt er zum Weinen,
Und ihn bringt das zum Lachen.
Tausend metzelt er hin, und sie sind ihm einerlei.
Niemand entrinnt seinen Ketten durch List oder Wahnsinn,
Niemand entschlüpft seinen Netzen, wie weise er auch sei.
7. Wie reagiert deine Umwelt auf deine Schreiberei? Bist du in deiner Heimat sowas wie eine Prominente, oder hältst du dich da eher bedeckt?
Pat :
Ich habe keine Heimat. Ich wohne seit 30 Jahren in der Eifel, aber bin hier nie sonderlich heimisch geworden. Mit der Natur ja – mit den Menschen nicht. Ich verstehe nach wie vor deren Dialekt nicht. Um in der Eifel als Schriftsteller bekannt zu werden, gibt es nur einen Weg: Eifelkrimis schreiben. Da ich auf erotische Phantastik spezialisiert bin, hält sich die regionale Berühmtheit in Grenzen.
Dafür, das sich erst nach meinem Trauerjahr (mein Mann starb Anfang 2010) intensiv angefangen habe zu schreiben, bin ich mit meinem Bekanntheitsgrad sehr zufrieden. Eine Übersetzung der Duocarns ins Englische wird ihr Übriges tun. Ich bin zuversichtlich.
8. Elicit Dreams ist der Name deines Verlags. Wie bist du auf den Namen gekommen?
Pat :
Alle Worte wie „Duocarns“, „Pat McCraw“, „Elicit Dreams“ sind von mir vorab geprüft worden. Es gab sie noch nicht, bzw. es gibt noch eine Pat McCraw, eine regionale Politikerin in den Staaten. „Elicit Dreams“ bedeutet „hervorgelockte Träume“ und wurde von meiner Tochter erfunden. Ich möchte nur Bücher verlegen, die schöne Träume verursachen.
9. Wenn du einen Nachmittag mit einer Person des öffentlichen Lebens verbringen dürftest, wer hätte dann die Ehre?
Pat :
Ich denke, ich würde gerne einmal mit Dieter Bohlen sprechen. Er ist erfrischend ehrlich und kennt sämtliche
Tricks. Von ihm könnte ich einiges lernen. Ich bin Fan von Guerilla-Marketing. Wenn Dieter Bohlen keine Zeit hat, wäre meine zweite Wahl Wolfgang Hohlbein. Er ist der Meister.
Tolles Interview. Hat mich auf jeden Fall neugierig gemacht.
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