Autor : Robert Scheer
Format : Taschenbuch / 223 Seiten
Verlag : Marta Press
Preis : 19,90€
ISBN : 9783944442402
Klappentext :
2014 reist der wahldeutsche Autor Robert Scheer nach Israel, um dort seine Großmutter Elisabeth Scheer, genannt Pici, über ihre Kindheit und Jugend zu befragen. Pici feiert in dem Jahr ihren 90. Geburtstag. Ihrem Enkel gegenüber gibt Pici Auskunft, wie sich in den 1940er Jahren durch den Nationalsozialismus die Lage für die jüdische Bevölkerung in Ungarn verschlechterte. Sie berichtet über ihre furchtbaren Erlebnisse in den Ghettos Carei und Satu Mare, im Konzentrationslager Auschwitz, im berüchtigten Außenlager Walldorf, im Konzentrationslager Ravensbrück und im mecklenburgischen Rechlin, bis sie 1945 im mecklenburgischen Malchow befreit wurde. Picis Eltern, ihre Schwestern, ihr Bruder, ihr Schwager und ihre kleine Nichte wurden im Holocaust ermordet.
Ihre detailreichen Erinnerungen machen es den Leserinnen und Lesern leicht, sich das Leben in der damaligen Zeit vorzustellen, in der es Alltag und Familie gab, später dann Unmenschlichkeit und Vernichtung und nur vereinzelt auch Mitgefühl und Solidarität. 2015 stirbt Pici mit 91 Jahren.
Über den Autor :
Robert Scheer geboren am 23. März 1973 in Carei, Rumänien. 1985 Emigration der Familie nach Israel. Abitur. Arbeit als Rockmusiker, Dolmetscher, Musikproduzent. Bis 2004 Studium fer Philosophie, Kunstgeschichte und Deutsch an der Universität Haifa, Israel mit Masterabschluss. Weiteres Studium an der Universität Tübingen. Seit 2008 Schriftsteller.
Erst einmal möchte ich mich bei Robert Scheer bedanken, das er mir die Möglichkeit gegeben hat, sein Werk zu lesen.
Er erzählt hier zusammen mit seiner Großmutter Elisabeth Scheer (liebevoll Pici genannt) ihr schicksalhaftes "Leben".
Denn Pici ist eine Holocaustüberlebende!
"All dies erzähle ich, um klar zu machen, wie unberechenbar das Leben ist" (Seite 178)Der Autor hat einen sehr flüssigen Schreib und Erzählstil, der die Seiten nur so dahin fliegen lässt, aber natürlich auch Picis die Geschichte, die einen ab der ersten Seite an das Buch fesselt.
Es ist ein Zeitdokument, das einem die Augen öffnet und die schonungslose Wahrheit zeigt.
Ein mächtiger Kampf ums überleben eines nicht enden wollenden Albtraums.
In den ersten Kapiteln erzählt Pici von ihrer Familie ind ihrer noch " unbeschwerten" Kindheit, aber auch schon wie in den 1930er Jahren die Diskriminierung der Juden seinen Lauf nimmt.
Von Nachbarn, aber auch der Schule bis hin zum Judengesetzt, spitzt sich die Lage immer mehr zu.
Es ist erschreckend und man kann sich nur schwer da hineinversetzen, da es einfach nur menschenunwürdig ist.
Man stellt sich unweigerlich die Frage wie viel ein Mensch eigentlich ertragen kann, denn Pici musste eine Menge ertragen.
Die Hoffnung auf ein Ende und doch den Gedanken haben zu müssen diesem Martyrium nicht entfliehen zu können.
Mit ansehen müssen wie eine ganze Familie ausgelöscht wird und dann als einzigste zu überleben und lernen zu müssen ohne die geliebte Familie (Eltern & Geschwister) weiterleben zu müssen.
Etwas so abscheuliches zu verdrängen, aber nie wirklich vergessen zu können.
Wie muss es all die Jahre für Pici gewesen sein?
Doch mit ihrer Befreiung 1945 ist der Albtraum nicht zu Ende, denn unter den Spätfolgen leidet sie noch Jahre später.
Neben ihren Erzählungen befinden sich in diesem Buch auch viele private Fotos und im Anhang findet man Deportationslisten und Marschbefehle, die dem Leser öffentlich gemacht wurden.
Fazit :
Es ist eine tief bewegene Lebensgeschichte, einer Kämpferin, die einfach unter die Haut geht. Die
Emotionen und vorallem die Traurigkeit, selbst nach so vielen Jahren ist immernoch spürbar.
Picis Lebensgeschichte hat mich sehr erschüttert und tief berührt.
Von mir gibt es
5/5
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